Ming-Vase
Die 'Mona Lisa' des Princessehofs
Nicht nur Menschen können eine faszinierende Vergangenheit haben, auch chinesische Vasen können das. Dieses große Exemplar, verziert mit einem mächtigen Drachen, wurde vor etwa sechshundert Jahren in den kaiserlichen Öfen Chinas hergestellt. Jetzt ist sie in den Vitrinen des Keramikmuseums Princessehof zu sehen.
Es ist eine typische Ming-Vase, die unter der Herrschaft des Ming-Kaisers Yongle (1403-1424) hergestellt wurde. Die Regierungszeit dieses Kaisers ist bekannt für diplomatische Missionen nach Indien, in den Nahen Osten, nach Afrika und Südostasien. Der islamische Admiral Zheng He wurde mit diesen Missionen betraut. Er stach mit einer Flotte von Hunderten von Schiffen in See und nahm die schönsten und wertvollsten Produkte aus China mit: Seide und Porzellan.
1935 entdeckte der Leeuwarder Sammler Nanne Ottema diese Vase in einem kleinen Antiquitätengeschäft in Rotterdam. Der Antiquitätenhändler erzählte Ottema, dass sie auf Sangir, einer kleinen indonesischen Insel nördlich von Sulawesi, gefunden worden war. Aber wie ist die Vase dorthin gekommen? Und wie ist sie dann in Rotterdam gelandet? Eine Erklärung könnte sein, dass Admiral Zheng He dieses Objekt als diplomatisches Geschenk für einen muslimischen Herrscher auf dem indonesischen Archipel mitgenommen hatte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben Niederländer die Vase dann nach Rotterdam gebracht. Schließlich gab Nanne Ottema ihr einen Ehrenplatz in seinem Museum in Leeuwarden.